Die 32 Klaviersonaten Ludwig van Beethovens gelten bis heute als eine kanonische Werkgruppe, an der sich Generationen von Interpreten, Komponisten und Wissenschaftlern abgearbeitet haben. Nach wie vor sind sie für jeden Pianisten ein Prüfstein seiner Technik und seines musikalischen Denkens, und für jeden Musikliebhaber stellt das Begreifen ihres musikalischen Reichtums eine Herausforderung dar. Als einzige Gattung im Œuvre Beethovens decken sie alle Schaffensphasen von den Anfängen bis zum Spätstil ab.
Hans-Joachim Hinrichsen erhellt den inneren Zusammenhang der Werkreihe und die Logik ihrer Entwicklung, beschreibt aber auch die Individualität und den Gehalt jeder einzelnen Sonate. Um deren Originalität und weitverzweigte Wirkungsgeschichte verstehen zu können, werden sie vor dem Hintergrund der Gattungstradition, der Formen- und Ideengeschichte positioniert.
Das Buch kann kontinuierlich gelesen wie auch als Handbuch zu einzelnen Fragen oder Werken benutzt werden. Es bietet Studierenden, Musikern und allen an Beethovens Musik Interessierten einen verständlichen Zugang und detailreichen Überblick zu Beethovens Musik.
- Mit Kapiteln zu Analysemethoden, zur Musikästhetik, zum Verhältnis von Struktur und Gehalt und zum Spätstil Beethovens
Hans-Joachim Hinrichsen ist seit 1999 ordentlicher Professor für Musikwissenschaft an der Universität Zürich, Mitglied der Academia Europaea und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Musikgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, die Geschichte der Musikästhetik, die Rezeptionsgeschichte und Interpretationsforschung. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Theorie der Sonatenform, insbesondere zur Musik Beethovens und ihrer Rezeption. Neben Beiträgen in Sammelbänden, im Beethoven-Handbuch und in der MGG gab er das Bruckner-Handbuch bei Bärenreiter/Metzler heraus.
• Vorwort
• Prolog: Beethoven als Klassiker der Klaviersonate
• Von Bonn nach Wien
• Wien als Produktionskontext
• Exklusivität und Kennerschaft
• Instrumente und Klangideal
• Idee und Gehalt
• Exkurs: Sonate als musikalische Denkform
• Kapitel: Leitgattung Klaviersonate: Die Sonaten WoO 47 und Opus 2-13
• Jugendliche Talentprobe: Die Bonner "Kurfürstensonaten" (WoO 47)
• Nicht einfach der Schüler Haydns: Die Klaviersonaten Opus 2
• Souveränität auf dem Nebenschauplatz: Die Sonate zu vier Händen Opus 6
• Zwischen Konzentration und Expansion: Die Sonaten Opus 7-10
• Pathos und Selbstbehauptung: Die "Grande Sonate pathétique" Opus 13
• Exkurs: Poetische Idee und musikalischer Inhalt
• Kapitel: Die Klaviersonate als Experimentierfeld: Die Sonaten Opus 14-28
• Reflexion der Gattungsnorm: Die Sonaten Opus 14
• Auf der Suche nach der zyklischen Form: Die Sonaten Opus 22-28
• Exkurs: Pathos und Humor
• Kapitel: Neue Wege: Die Sonaten Opus 31-57
• Trilogie der Reflexion: Die Sonaten Opus 31
• Leichtgewichtiges Zwischenspiel: Die Sonaten Opus 49
• Auch eine Trilogie: Die Sonaten Opus 53-57
• Exkurs: Werk und Zyklus
• Kapitel: Werkgruppe der Kontraste: Die Sonaten Opus 78-90
• Drei Werke für Breitkopf & Härtel: Die Sonaten Opus 78-81a
• Solitär und Werk des Übergangs: Die Sonaten Opus 90
• Exkurs: Spätwerke und Spätstil
• Kapitel: Letzte Werke: Die Sonaten Opus 101-111
• An der Schwelle zum Spätwerk: Die Sonaten Opus 101 und 106
• Am Ende eine Trilogie: Die Sonaten Opus 109-111
• Epilog: Beethovens Klaviersonaten in der Rezeption
Anhang:
• Anmerkungen
• Verzeichnis der Erstdrucke und der handschriftlichen Quellen
• Literatur