Festival March (No. 3)
Isaac van Vleck Flagler wurde am 15. Mai 1844 in Albany (New York, USA) geboren und starb am 16. März 1909 in Aubum (New York, USA).
Gesegnet mit einer brillanten Begabung im Klavierspiel, wandte er sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften der Kirchenmusik zu und studierte zunächst bei Henry Beale, dem Organisten der St. Joseph Church in Albany und später in Europa bei Edouard Batiste in Paris und Gustav Merkei in Dresden.
Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten war er Organist an folgenden Kirchen: Second Reformed Church in Poughkeepsie, First Presbyterian Church in Albany, Plymouth Church in Chicago und zuletzt an der Second Baptist Church in Auburn. Als Professor lehrte er an den Universitäten von Syracuse und Comell und wurde als Dozent an der Chautauqua Institution, an der auch John Philip Sousa wirkte, sehr bekannt. Zusammen mit Dudley Buck und anderen bedeutenden Organisten war Flagler einer der Gründer der noch heute bestehenden AGO (American Guild of Organists).
Flagler bearbeitete mehrere Gesangbücher, schrieb Chormusik und hinterließ eine Vielzahl an heute meist vergessenen und teils noch unveröffentlichten Orgelwerken.
Als Herausgeber der Sammelwerke „ The Organist `s Treasury " und „ New Collection of Organ Music " veröffentlichte er hier neben Werken anderer Komponisten seiner Zeit auch viele Eigenkompositionen.
In seinem Orgel-(Euvre finden sich u.a. vier Sonaten, eine „Alpine Fantasie" (Naturschilderung mit Donnergrollen, in BU 2350), mehrere populäre Variationszyklen über bekannte Themen wie „Horne, Sweet Horne" und „America", sowie festliche Märsche und andere Orgelstücke.
Viele seiner Orgelwerke können als Beitrag zum zeitgenössischen „light entertainment" gezählt werden. Ihr wohliger, romantischer Klang, die eingängige Melodik und eine gewisse Nähe zur „Salonmusik" bei dennoch solider Satztechnik erklären die große Popularität seiner Orgelwerke sowohl im gottesdienstlichen Rahmen als auch bei Unterhaltungskonzerten in den Vereinigten Staaten und im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Die Vorlagen der hier veröffentlichten Werke entstammen verschiedenen amerikanischen Sammelbänden aus dem 19. Jahrhundert, darunter den beiden oben erwähnten. Der durchweg zuverlässige Notentext machte nur wenige Korrekturen offensichtlicher Druckfehler nötig. Ergänzungen des Herausgebers sind durch eckige Klammern kenntlich gemacht.
Möge diese Neuausgabe dazu beitragen, dass die gleichermaßen klangvollen wie für den Spieler dankbaren Orgelwerke Flaglers wieder vermehrt in Gottesdienst und Konzert erklingen werden.