Christensen, Jesper Boje
Die Grundlagen des Generalbaßspiels im 18. Jahrhundert - Ein Lehrbuch nach zeitgenössischen Quellen
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Inhalt:
Einleitung: Zum Aufbau des Buches Wie man mit dem Buch arbeiten kann Editorische Hinweise
Kapitel 1: Der französische Generalbaß zwischen ca. 1690 und 1720 (Auszüge aus: Michel de St. Lambert Nouveau Traité de L`Accompagnement du Clavecin [1707] Auszüge aus Jean-François Dandrieu: Principes de l`Accompagnement du Clavecin [1719]): 15 Möglichkeiten der Akkordbildung und jeweils dazu gehörende Übungen; Grundsätzliche Anmerkungen zur Realisation eines französischen Basso continuo; Ausgewählte französische Kompositionen als praktische Beispiele zur Generalbaßaussetzung Kapitel 2: Der deutsche Generalbaß zwischen ca. 1710 und 1735 (Auszüge aus: Johann David Heinichen:Der Generalbaß in der Komposition [Dresden 1728] und aus: Georg Philipp Telemann: Singe-, Spiel- und Generalbaßübungen [Hamburg 1733/34]):
6 Möglichkeiten der Akkordbildung Der Nonvorhalt Außergewöhnliche Dissonanzen einschließlich der übermäßigen Intervalle Eine andere Bedeutung der 7 oder 9 (Durchgangsnoten) Unbetonte und betonte Durchgangsnoten Wann werden Akkorde neu angeschlagen? Ein General-Beispiel von Heinichen Einige grundsätzliche Bemerkungen zum deutschen Generalbaß 12 Arien aus den `Singe-, Spiel- und Generalbaßübungen` von Telemann Ausgewählte deutsche Kompositionen als praktische Beispiele zur Generalbaßaussetzung Kapitel 3: Weitere wesentliche Aspekte des Generalbaßspiels:Drei- und vollstimmige Aussetzungen, Rezitative und Ornamente Das Generalbaßspiel im Rezitativ Ornamente `Agréments` im französischen Basso continuo Ornamente im deutschen Basso continuo Nachwort Quellen und Literatur
Aus dem Vorwort
`In der vorliegenden Generalbassschule wird versucht, jene Grundlagen des Generalbassspiels auf Tasteninstnimenten ausfiihrlich zu vermitteln, deren Kenntnis im späten 17. Jahrhundert und im frühen 18. Jahrhundert als Voraussetzung für einen gut ausgebildeten Musiker angesehen wurde. Es konnten dabei weder das gesamte Genemlbasszeitalter noch alle Nationalstile des Generalbassspiels beachtet werden, vielmehr konzentriert sich diese Schule auf die Epoche zwischen ca. 1690 und 1735 in Frankreich und in Deutschland. Die räumliche und zeitliche Begrenzung wurde vorgenommen, weil gerade aus dieser Zeit eine Vielzahl wichtiger Quellen vorhanden ist und weil erst mit der Wende zum 18. Jahrhundert die Lehre vom Basso continuo wirklich systematisch entwickelt und als Folge von Akkorden im harmonischen Denken verankert wurde. Für den heutigen Anfänger ist diese Periode deshalb besonders geeignet.
Aus der Zeit vor 1680 existieren nur relativ wenige Quellen, die darüber hinaus kein einheitliches Bild vermitteln, sie sind eher verwirrend und deshalb für den Anfänger weniger zu empfehlen. Dagegen beschreiben die sehr späten Quellen, wie etwa Carl Philip Emanuel Bachs `Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen` (1753/62), einen neuen galanten Stil, der mit der eigentlichen Barockmusik häufig wenig gemein hat, so dass jene Quellen für diese Musik eine nur untergeordnete Bedeutung besitzen.Der italienische Stil des Generalbassspiels, der sich in seiner gesamten Entwicklung erheblich veränderte, ragte damals ohne Zweifel als der komplizierteste und zugleich einflussreichste aus allen anderen Nationalstilen heraus; er wurde jedoch recht unsystematisch gelehrt. Die komplizierte Vielfalt und die besonderen musikalischen Ansprüche des italienischen (Generalbasses führen dazu, dass er zwar für jeden heutigen Generalbassspieler die größte Herausforderung bedeutet, aus denselben Gründen aber seine Behandlung den Rahmen unserer Darstellung sprengen würde. Dennoch lässt sich der größte Teil der italienischen Musik aus der Zeit von 1690 bis 1740 auch mit den Anweisungen zum fortgeschrittenen deutschen Stil ausführen, da dieser Stil von Italien stark beeinflusst ist (vgl. Kapitel II § 9-12 und 111 § 1-3).
Der heutige Unterricht an Musikhochschulen in den Fächern Musiktheorie und Harmonielehre reicht bei weitem nicht aus, um die Probleme der Stimmführung und des Harmonieaufbaus innerhalb des hinlänglich vermitteln zu können. Das vorliegende Buch versucht somit, eine schmerzlich empfundene Lücke zu schließen. Es arbeitet dabei bewusst quellenorientiert...` - J.B. Christensen
Herausgeber: Stefan Altner Deutsche Bearbeitung: Siegbert Rampe Ausgabe: Hardcover-Buch (Querformat) mit Übungen und Anweisungen, 155 Seiten, 27,5 x 21 cm
Ausgabe: Buch, Lehrmaterial Hersteller: Bärenreiter-Verlag, Karl Vötterle GmbH & Co. KGHeinrich-Schütz-Allee 35-37, 34131 Kassel, DE |
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